Das Telefon wurde schwer — wie ständige Erreichbarkeit mich ausgelaugt hat
Thema: Digitale Erschöpfung, permanentes Funktionieren
Als ich in meinem früheren Job als Call-Agentin arbeitete, war das Telefon mein ständiger Begleiter. Anrufe, E-Mails, Nachrichten — meine gesamte Arbeitswelt bestand aus ständiger Kommunikation. Ich war nie wirklich „abgeschaltet“. Während ich telefonierte, konnte ich mich nie wirklich entspannen. Das Gefühl, jederzeit erreichbar sein zu müssen, erzeugte eine ständige Unruhe in mir. Doch mit der Zeit wurde das immer belastender.
Alltag als Call-Agent / Vertrieb / Kundenkontakt
Ich war ständig in der Rolle des „Problemlösers“ und „Verkäufers“. Der ständige Druck, Anrufe zu tätigen, neue Leads zu generieren und die Wünsche der Kunden zu erfüllen, lastete schwer auf mir. Die Tage waren von Anfang bis Ende vollgepackt — Meetings, Telefonate, Deadlines. Meine To-Do-Liste wuchs kontinuierlich, und ich hetzte von einem Gespräch zum nächsten, ohne wirklich innezuhalten.
Am schlimmsten war das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit. Mein Handy war nie weit entfernt, und oft kam es vor, dass ich in den Pausen oder auch am Wochenende noch E-Mails checkte oder Anrufe entgegennahm. Die Arbeit schlich sich in meine Freizeit und in meine Ruhephasen.
Was das mit mir emotional gemacht hat
Der ständige „Zwang“ erreichbar zu sein, führte zu einer enormen digitalen Erschöpfung. Ich fühlte mich wie ein Roboter, der funktionierte, aber keinerlei Verbindung zu sich selbst hatte. Die Freude an der Arbeit verschwand, und stattdessen kam ein Gefühl der inneren Leere und der Überforderung auf.
Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwammen zunehmend, und irgendwann fühlte sich das Telefon nicht mehr wie ein Werkzeug, sondern wie eine Last an. Ich war nicht mehr in der Lage, den Moment zu genießen, ohne ständig an das nächste Gespräch oder die nächste Aufgabe zu denken.
Erste Schritte, die ich getan habe
Es war ein langer Prozess, aber ich habe einige bewusste Schritte unternommen, um mich vor dieser ständigen Erschöpfung zu schützen:
- Zeiten ohne Handy: Ich begann, feste Zeiten zu definieren, in denen ich nicht erreichbar war. Während der Mahlzeiten oder abends nach 19 Uhr legte ich mein Handy bewusst beiseite, um in den „Offline-Modus“ zu gehen.
- Bewusste Offline-Phasen: Ich habe gelernt, regelmäßige Pausen einzulegen, auch wenn ich das Gefühl hatte, die Arbeit drängte. Ich machte Spaziergänge, hörte Musik oder verbrachte Zeit ohne digitale Ablenkungen, um wieder zu mir zu kommen.
- Prioritäten setzen: Ich fing an, meine Aufgaben klar zu priorisieren und nicht mehr alles gleichzeitig zu erledigen. Es war wichtig, die Kontrolle zurückzugewinnen und meine eigene Gesundheit in den Vordergrund zu stellen.
Schlussgedanken
Der ständige Druck, erreichbar und produktiv zu sein, kann uns auslaugen, ohne dass wir es merken. Doch wir haben die Kontrolle über unsere Zeit und können uns bewusst Auszeiten schaffen, um den Stress abzubauen. Heute achte ich darauf, dass mein Leben nicht nur aus „Tun“ besteht, sondern auch aus „Sein“.
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Katerinaswelt 😺
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